30. März 2021 Globale Verfügbarkeit von Rohwaren, technischer Fortschritt und nachhaltige Lieferketten in der FuttermittelwirtschaftBranche engagiert in produktiver, innovativer und nachhaltiger Futterversorgung

Globale Verfügbarkeit von Rohwaren, technischer Fortschritt und nachhaltige Lieferketten in der FuttermittelwirtschaftBranche engagiert in produktiver, innovativer und nachhaltiger Futterversorgung

30.03.2021 – 14:00

Deutscher Verband Tiernahrung e.V. (DVT)

Globale Verfügbarkeit von Rohwaren, technischer Fortschritt und nachhaltige Lieferketten in der Futtermittelwirtschaft
Branche engagiert in produktiver, innovativer und nachhaltiger Futterversorgung


















Bonn (ots)

Für die deutsche Veredlungs- und auch Futtermittelwirtschaft ist die globale Verfügbarkeit von Agrarrohstoffen und Futterzusatzstoffen unverzichtbar – unabhängig von den hauptsächlich regionalen Rohstoffeinkäufen. Im Rahmen der heutigen Jahrespressekonferenz betonte der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) das vielfältige Engagement der Branche und der Unternehmen für eine produktive, innovative und gleichzeitig nachhaltige Tierernährung. Dr. Hermann-Josef Baaken, Sprecher der DVT-Geschäftsführung, stellte klar: „Ordnungspolitische Eingriffe in den Markt, beispielsweise durch Importverbote oder Vorgaben aus der Lebensmittelwirtschaft, würden zu weitreichenden Veränderungen und einer Verschlechterung der Wettbewerbssituation führen, da sich die Produkte aus der Tierhaltung verteuern oder sogar in Drittländern produziert würden. Damit wäre auch das Ziel der Nachhaltigkeit in der Land- und Lebensmittelwirtschaft, wie mit dem Green Deal und der Farm-to-Fork-Strategie angestrebt, gefährdet.“ Baaken zeigte anhand der aktuellen Themen für die Futterbranche auf, worauf es derzeit ankäme, um auch in Zukunft verlässlich und nachhaltig Tiere ernähren zu können.

Soja: wichtiger Rohstoff aus nachhaltigem Anbau

Nach aktuellen Erhebungen des DVT bestätigt sich in der Mischfutterindustrie der konstant hohe Einsatz von nachhaltigem Soja mit rund 60 Prozent, das sind rund 1,5 Millionen Tonnen. Viele Firmen haben bereits vollständig umgestellt, so Baaken. Nur wenige Zertifizierungssysteme berücksichtigen aktuell umfassend die Entwaldungsfreiheit. Nach aktuellen Erhebungen beträgt der Anteil an entwaldungs- bzw. umwandlungsfreiem Soja derzeit rund 67 Prozent. Das sind rund 1,6 Millionen Tonnen. Die Berücksichtigung auf der Basis der Definition in den aktualisierten FEFAC-Leitlinien werde im Laufe des Jahres 2021 erwartet. Entscheidend sei die Definition von „entwaldungsfrei“ und der gesicherten Rückverfolgbarkeit, adressierte der DVT-Geschäftsführer an die Beteiligten in der Wertschöpfungskette mit Blick auf die Forderungen zur Herkunft.

Das Lieferkettengesetz betrachte der Verband mit Sorge, es könne aber ähnlich wie staatliche Vereinbarungen, beispielsweise das Mercosur-Abkommen, einen wichtigen Beitrag leisten, um einheitliche Bedingungen für die Wirtschaft anzustreben. Dem Schutz des Regenwaldes sei nicht mit Importbeschränkungen gedient, sondern, ergänzend zu staatlichen Vereinbarungen, mit fundierten privaten Zertifizierungssystemen. Diese gäben klare Richtlinien für den nachhaltigen Anbau vor und leiteten damit die Anforderungen an den Anfang der Kette.

Heimische Eiweißproduktion unter erschwerten Bedingungen

Um die Produktion von Eiweißpflanzen und alternativen Proteinquellen in der EU zu erhöhen, sei eine pragmatische und langfristig ausgerichtete EU-Eiweißstrategie erforderlich. Eine Verbesserung der Proteineigenversorgung unterstütze die Ernährungssicherheit der EU und leiste einen positiven Beitrag zum Klimaschutz. Baaken warnte in diesem Zusammenhang: „Dabei verbietet es sich, einzelne Rohstoffe mit fadenscheinigen Argumenten zum Klimaschutz auszuspielen, wenn man einseitig die Ökologie in Betracht zieht.“

Der Importbedarf für sogenannte Hi-Pro-Eiweißträger (Proteingehalt von mindestens 35 Prozent) werde laut Baaken aufgrund des Rückgangs von Nebenprodukten aus dem Biokraftstoffsektor auf mittelfristige Sicht zunächst zunehmen. Der Rückgang sei zum einen durch eine geringere Nachfrage zu begründen, zum anderen auf einer zuletzt beobachteten drastischen Reduktion der Rapsproduktion. Diese wurde sowohl witterungsbedingt als auch durch fehlende Mittel zur Krankheits- und Schädlingsbekämpfung hervorgerufen. Baaken forderte deshalb von der Politik zeitnahe und praxisorientierte Lösungen, denn die EU-Rapsproduktion sei die Hauptquelle für heimische Pflanzenproteine mit hohen Eiweißgehalten.

Neue Züchtungsmethoden – nachhaltig und innovativ

Ein Schlüssel für hochwertige Futtermittel sei die Nutzung aller pflanzenbaulichen Möglichkeiten. Für die erfolgreiche Markteinführung innovativer Züchtungsmethoden ist es für Baaken notwendig, die gesellschaftliche Akzeptanz dieser neuen Verfahren zu erhöhen und die Vorteile darzustellen: Das könnten Ertragssteigerungen sein, aber auch eine verbesserte Proteinqualität, wie beispielsweise die Eliminierung von antinutritiven Substanzen und eine verbesserte Aminosäurezusammensetzung. „Neue robustere, klimaangepasste und nachhaltige Eiweißpflanzensorten kommen uns allen und auch der Herstellung von hochwertigem Mischfutter zugute. Und nicht zuletzt sind moderne Futterzusatzstoffe ohne gentechnisch veränderte Mikroorganismen undenkbar“, schloss Baaken sein Statement ab.

Über den DVT

Der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) vertritt als unabhängiger Wirtschaftsverband die Interessen der Unternehmen, die Futtermittel, Vormischungen und Zusatzstoffe für Nutz- und Heimtiere herstellen, lagern und damit handeln.

Pressekontakt:

Britta Noras
Deutscher Verband Tiernahrung e. V.
noras@dvtiernahrung.de
mobil: +49 178 6387828

Original-Content von: Deutscher Verband Tiernahrung e.V. (DVT), übermittelt