24. März 2021 Covid-19 beeinflusst Geschäftsjahr 2020 in Summe stark positivRückläufiges Ergebnis 2021 bei hoher Prognoseunsicherheit

Covid-19 beeinflusst Geschäftsjahr 2020 in Summe stark positivRückläufiges Ergebnis 2021 bei hoher Prognoseunsicherheit

23.03.2021 – 10:35

PAUL HARTMANN AG

Covid-19 beeinflusst Geschäftsjahr 2020 in Summe stark positiv
Rückläufiges Ergebnis 2021 bei hoher Prognoseunsicherheit


















Heidenheim (ots)

- Finanzkennzahlen: Covid-19-Pandemie beeinflusst Umsatz und Ergebnis stark positiv
- Transformationsprogramm: Wichtige Fortschritte in allen Schlüsselprojekten
- Ausblick 2021: Moderater organischer Umsatzrückgang und rückläufiges bereinigtes EBITDA von 210 bis 260 Mio. EUR 

Das Geschäftsjahr2020 war für die HARTMANN GRUPPE maßgeblich durch ihr Transformationsprogramm und die Covid-19-Pandemie geprägt. Die verbesserten Finanzkennzahlen, mit einem starken organischen Umsatzwachstum und einem stark gesteigerten Ergebnis, sind in Summe auf temporäre Effekte der Pandemie zurückzuführen. Einzelne Geschäftssegmente, wie das Infektionsmanagement, verzeichneten sehr positive Umsatz- und Ergebniseffekte, während insbesondere bei Wundmanagement die wirtschaftlich negativen Auswirkungen der Pandemie deutlich wurden. Mit der konsequenten Umsetzung des Transformationsprogramms begegnet HARTMANN den zunehmenden Herausforderungen in den Gesundheitsmärkten.

Finanzkennzahlen 2020 – Umsatz & organisches Umsatzwachstum:

Konzern: 2.433,0 Mio. EUR (+14,6 %)

Wundmanagement: 452,1 Mio. EUR (-4,5 %)

Infektionsmanagement: 829,8 Mio. EUR (+60,9 %)

Inkontinenzmanagement: 690,5 Mio. EUR (-0,2 %)

Weitere Konzernaktivitäten: 460,6 Mio. EUR (+4,5 %)

- Konzern: Im Geschäftsjahr 2020 erzielte HARTMANN Covid-19-bedingt ein starkes organisches Umsatzwachstum von 14,6 % und einen Konzernumsatz von 2.433,0 Mio. EUR. Das bereinigte EBITDA belief sich auf 292,4 Mio. EUR, verglichen mit 211,9 Mio. EUR im Vorjahr. 
- Wundmanagement: Der Bedarf an Produkten für Wundbehandlungen reduzierte sich speziell durch die pandemiebedingt rückläufige Zahl von Operationen. 
- Infektionsmanagement: Die Nachfrage nach Hände- und Flächendesinfektionsmitteln sowie Schutzbekleidung, beispielsweise Masken oder Untersuchungshandschuhe, stieg stark an. Dem stand ein rückläufiger Bedarf bei kundenindividuellen OP-Sets aufgrund reduzierter Operationen gegenüber. 
- Inkontinenzmanagement: Der Absatz in Kliniken und in Altenheimen war pandemiebedingt rückläufig. Ebenso verringerte sich das Geschäft durch Ausschreibungen. Zuwächse u.a. im Apothekengeschäft kompensierten die negativen Effekte nahezu. 
- Weitere Konzernaktivitäten: Bei KOB führten im Wesentlichen die Reduzierung von Operationen sowie der nachlassende Absatz bei Produkten für Sportverletzungen zu rückläufigem Geschäftsverlauf. Dagegen beeinflusste das steigende Gesundheitsbewusstsein den Absatz der KNEIPP-Gruppe positiv. 
- Dividendenvorschlag: HARTMANN setzt die mehr als 25 Jahre währende Dividendenkontinuität mit gleichbleibenden oder gesteigerten Dividenden fort. Der Vorschlag für die Dividende beträgt 8,00 EUR je Aktie, gegenüber 7,00 EUR im Vorjahr.  

„Die Pandemie führte bei Umsatz und Ergebnis zu positiven Sondereffekten. Das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Covid-19 die Marktteilnehmer der Gesundheitssysteme und damit auch uns vor große Herausforderungen stellen wird“, so Britta Fünfstück, CEO der HARTMANN GRUPPE.

Transformationsprogramm:

Trotz der Herausforderungen durch die Pandemie wurden die Projekte entlang der strategischen Hebel planmäßig vorangebracht. Dazu zählen wichtige Fortschritte in der Entwicklung innovativer Produkte, Kostenverbesserungen zum Beispiel durch Automatisierung, die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle oder neue Angebote für den ambulanten Bereich.

-  Beispiel zur Stärkung der Innovationspipeline: Mit der 2020 erfolgreich abgeschlossenen Integration des Silikon-Spezialisten Advanced Silicone Coating wurde die Arbeit an neuen Technologien für silikonbeschichtete Wundauflagen intensiviert und fortgeführt. 
-  Beispiel zur Verbesserung der Kostenposition in Logistik und Produktion: Im gruppenweit größten Logistikzentrum in Herbrechtingen konnte beispielsweise durch eine neue Verpackungs- und Fördertechnik die Zahl täglich abgewickelter Pakete um mehr als 150% erhöht werden. Am Schweizer Standort in Neuhausen wurden ein Hochgeschwindigkeits- und ein neues Palettenlager in Betrieb genommen. Dadurch können 60% mehr Kundenaufträge abgewickelt werden. 
-  Beispiel für digitale und ambulante Angebote: Mit der Akquisition von pflege.de, dem führenden deutschen Pflegeportal, bietet HARTMANN eine zusätzliche digitale Beratungskompetenz im attraktiven Marktumfeld der häuslichen Pflege. Mit der Entwicklung neuer Lösungen werden Patienten und deren Angehörige in ihrem Alltag direkt unterstützt.  

„HARTMANN hat 2020 Fortschritte entlang aller geplanten Meilensteine des Transformationsprogramms erzielt. Dies ist parallel zur Corona-Pandemie nur durch die engagierte Zusammenarbeit aller Mitarbeitenden gelungen. Dank deren Einsatzes befindet sich unser Unternehmen auf einem guten Weg bei der Strategieumsetzung“, berichtet Britta Fünfstück.

Covid-19-Pandemie:

HARTMANN ist seiner Verantwortung als systemrelevantes Unternehmen gerecht geworden. Das Unternehmen sicherte in der Krise den Produktions- und Logistikausbau und schützte durch umgehende Präventionsmaßnahmen die Gesundheit der Mitarbeitenden.

-  Die schnelle Ausweitung der Produktionskapazitäten, die Sicherung der Lieferketten und die Einhaltung von Qualitäts- und Preisstandards waren Erfolgsfaktoren, die HARTMANN zu einem verlässlichen Partner von Kunden und Patienten in der Krise machte. 
-  Durch den großen Einsatz aller Mitarbeitenden konnte die massiv erhöhte Nachfrage nach Schutzprodukten und Desinfektionsmitteln weitestgehend bedient werden.  

„HARTMANN gelang es, seine Lieferfähigkeit bei stark erhöhter Nachfrage nach manchen Produktgruppen unter Einhaltung aller Qualitätsstandards zu sichern. Unser starker Teamgeist hat diese Leistung ermöglicht. Darauf können wir stolz sein“, sagt Britta Fünfstück.

Ausblick:

In 2021 sind einerseits weniger ausgeprägte positive Effekte aus der Pandemie zu erwarten. Andererseits werden negative Effekte und der Budgetdruck in den Gesundheitssystemen deutlich zunehmen. Hinzu kommen die Investitionsanforderungen für die Umsetzung des Transformationsprogramms. HARTMANN geht daher von einem moderaten organischen Umsatzrückgang und einem rückläufigen bereinigten EBITDA von 210 bis 260 Mio. EUR aus. Der weiter ungewisse Verlauf der Pandemie führt zudem zu einer hohen Prognoseunsicherheit im Geschäftsjahr 2021.

„Die positiven Auswirkungen der Pandemie im Geschäftsjahr 2020 werden in diesem Jahr nur mehr geringfügig eintreten. Weite Teile unserer Märkte erfahren Nachfragerückgänge. Wir sehen auch, dass sich der zunehmende Budgetdruck beschleunigen und alle Marktteilnehmer im Gesundheitswesen belasten wird. 2021 wird ein herausforderndes Jahr für die HARTMANN GRUPPE und die gesamte Branche. Daher ist es für uns maßgeblich, unser Transformationsprogramm 2021 weiter konsequent umzusetzen“, betont Britta Fünfstück.

Den Geschäftsbericht und den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 finden sie unter https://www.hartmann.info/en-corp/investor-relations.

Pressekontakt:

Jeremy Whittaker
PAUL HARTMANN AG
Tel. +49 7321 36 1313
E-Mail: jeremy.whittaker@hartmann.info

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