8. März 2021

Ausgezeichnet Ausgestellt: Der Preis geht an den Frankfurter KunstvereinDie Frankfurter Dr. Marschner Stiftung setzt ein wichtiges Zeichen für zeitgenössische Kunst im COVID-19 geprägten Jahr 2020

08.03.2021 – 07:50

Frankfurter Kunstverein

Ausgezeichnet Ausgestellt: Der Preis geht an den Frankfurter Kunstverein
Die Frankfurter Dr. Marschner Stiftung setzt ein wichtiges Zeichen für zeitgenössische Kunst im COVID-19 geprägten Jahr 2020


















Ausgezeichnet Ausgestellt: Der Preis geht an den Frankfurter Kunstverein / Die Frankfurter Dr. Marschner Stiftung setzt ein wichtiges Zeichen für zeitgenössische Kunst im COVID-19 geprägten Jahr 2020
  • Bild-Infos
  • Download

Frankfurt am Main (ots)

Die Dr. Marschner Stiftung vergibt erneut ihren Preis für eine herausragend kuratierte Ausstellung und setzt so ein wichtiges Zeichen für die Kulturinstitutionen von Frankfurt am Main und Offenbach. Insbesondere für das von COVID-19 geprägte Jahr 2020 hält die Stiftung die Vergabe des mit 25.000 Euro dotierten Preises „Ausgezeichnet Ausgestellt“ für besonders bedeutsam und notwendig.

Nach dem Urteil der Jury ist es in 2020 der Ausstellung „Jeremy Shaw – Phase Shifting Index“ des Frankfurter Kunstvereins am überzeugendsten und konsequentesten gelungen, die Prämissen des Dr. Marschner Ausstellungspreises „Ausgezeichnet Ausgestellt“ umzusetzen. Am 5. März 2021 übergab der Stiftungsvorstand Peter Gatzemeier den Preis an Prof. Franziska Nori, Direktorin des Frankfurter Kunstvereins. Die Verleihung fand – unter Einhaltung der offiziellen Hygiene- und Schutzmaßnahmen – in der Ausstellung des Kunstvereins statt.

Stiftungsvorstand Peter Gatzemeier: „Wie wir an der Shortlist sehen, wurden auch in 2020 hervorragende und herausstechende Ausstellungen geplant und umgesetzt. Natürlich war es im durch COVID-19 gezeichneten Jahr besonders schwer, diese einem breiten Publikum zu präsentieren und zu vermitteln. Umso mehr möchte die Stiftung die kuratorische Leistung und das Engagement, von denen diese Projekte geprägt sind, hervorheben. Denn erst das fehlende Kunsterlebnis lässt uns seinen Stellenwert für die Gesellschaft erkennen. Deshalb freut sich die Dr. Marschner Stiftung durch die Vergabe von ‚Ausgezeichnet Ausgestellt‘ 2020 den Fokus auf ein von der Jury als herausragend gekennzeichnetes Projekt zu setzen und den Preis an den Frankfurter Kunstverein vergeben zu können.“

Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main: „Kunst und Kultur haben es in diesen Zeiten besonders schwer. Speziell die bildende Kunst lebt durch die direkte Rezeption der Besucher. Die Kulturschaffenden in Frankfurt und seiner Region verwirklichen trotz aller Widrigkeiten wunderbare Projekte. Dies spiegelt sich etwa auch in der Shortlist zu ,Ausgezeichnet Ausgestellt‘ wider. Hierfür benötigen sie aber gerade jetzt starke Unterstützer. Ich danke der Dr. Marschner Stiftung, dass sie mit ihrem hoch dotierten Preis hierfür ein Vorbild in der Krise ist und in dieser angespannten Situation Verantwortung übernimmt. Ich freue mich, dass der dritte Dr. Marschner-Ausstellungspreis an den Frankfurter Kunstverein mit seiner Ausstellung zum Werk von Jeremy Shaw geht. Ein eminentes Projekt, das einen Betrachter nachhaltig beeinflusst. Ich gratuliere Franziska Nori für diese großartige Leistung.“

Dr. Sandra Danicke, Mitglied der Jury: „Die Ausstellung ‚Phase Shifting Index‘ von Jeremy Shaw schickt die Besucherinnen und Besucher auf einen Parcours, bei dem die einzelnen Bestandteile ein Gesamtkunstwerk von bemerkenswerter Intensität bilden. In penibel inszenierten Einzelszenen demonstriert der Künstler die verschiedensten Strategien, mit denen der Mensch in unterschiedlichen Jahrzehnten und sozialen Biotopen versucht hat, Gemeinschaft und Entgrenzung zu erfahren. Die einzelnen Bildschirme sind klug arrangiert, so dass die Betrachter in separate Kosmen eintauchen können, sich zugleich jedoch stets diverser Parallelwelten bewusst bleiben. So entsteht ein komplexes Zusammenspiel, dessen Dramaturgie das komplette Haus einbindet. Fortlaufend verschmelzen die einzelnen Komponenten zu einer Synthese, die bis ins kleinste Detail durchdacht wurde. So entsteht ein einheitliches Gesamtwerk, das sich stetig steigernd auf einen Höhepunkt zusteuert, der in jeder Hinsicht bewegend ist.“

Prof. Franziska Nori, Direktorin des Frankfurter Kunstvereins: „Gerade in Corona Zeiten haben wir physisch erlebt, wie sehr Kunst und Kultur fehlt, weil sie für die Menschen identitätsstiftend und sinngebend ist. Die Jeremy Shaw gewidmete Ausstellung feiert die Freude an der Gemeinschaft, die Macht der Musik und das Rauschhafte der Farben und des Tanzes. Die Ausstellung wurde so kuratiert, dass auch in Zeiten geschlossener Museen ein Hauptwerk des Künstlers immer, tags wie nachts, für die PassantInnen der Frankfurter Innenstadt zu sehen ist und diese mit seiner hypnotischen Sogwirkung seiner Bewegtbilder in ihren Bann zieht. Ich bedanke mich im Namen des Vorstandes und des Teams des Frankfurter Kunstverein bei der Dr. Marschner Stiftung und bei der Jury für diese wichtige Auszeichnung, die ein starkes Signal für die zeitgenössische Kunst in Zeiten von Corona darstellt.“

Die Shortlist

Liebieghaus Skulpturensammlung, Bunte Götter – Golden Edition. Die Farben der Antike, 30.01.2020 – 26.09.2021

Städel Museum, Städels Erbe. Meisterzeichnungen aus der Sammlung des Stifters, 13.05. – 16.08.2020

Museum für Moderne Kunst, Frank Walter. Eine Retrospektive, 16.05.2020 – 01.11.2020

Museum für Angewandte Kunst, meet asian art. Schalen – Metamorphosen einer ostasiatischen Grundform, 11.09.2020 – 7.11.2021

Frankfurter Kunstverein, Jeremy Shaw – Phase Shifting Index, 25.09.2020 – 05.04.2021

Historisches Museum Frankfurt, Kleider in Bewegung. Frauenmode seit 1850, 18.03.2020 – 24.01.2021 2

Die Jury

UIrike Berendson, Kunsthistorikerin, Director Events, dfv Mediengruppe

Dr. Sandra Danicke, Kunsthistorikerin und Journalistin, Korrespondentin beim Kunstmagazin art

Dr. Andrea Haller, Projektkoordinatorin, Goethe-Universität

Simone Krämer, Kunsthistorikerin und Kulturwissenschaftlerin, Referentin, Dr. Marschner Stiftung

Dr. Claudia Orben-Mäckler, Kunsthistorikerin, Vorsitzende Städelschule Portikus e.V.

Der Preis

Der Dr. Marschner-Ausstellungspreis richtet sich an alle Institutionen gemeinnütziger und öffentlicher Trägerschaften in Frankfurt am Main und Offenbach und wird jährlich verliehen. Mit dem Preis „Ausgezeichnet Ausgestellt“, der mit 25.000 Euro dotiert ist, prämiert die Dr. Marschner Stiftung ein herausragendes Ausstellungsprojekt und die damit verbundene kuratorische Leistung. Das Preisgeld ist institutions-, nicht projektgebunden. Die Jury erstellt eine Shortlist, aus der im folgenden Frühjahr dann der Preisträger verkündet wird. Kulturelle Einrichtungen, Kuratoren und Künstler werden durch den Dr. Marschner-Ausstellungspreis ermutigt, die kreative Verbindung von Konzeption und Rezeption in den Fokus zu stellen. Hierbei sind die Qualität der Exponate im Hinblick auf die thematische Ausarbeitung der Ausstellung, das ganzheitliche Vermittlungskonzept unter Berücksichtigung der Vorkenntnisse des einzelnen Besuchers, das Gesamtgefüge und der Gesamteindruck des Projektes, sowie der Aspekt der Nachhaltigkeit Inhalt der Preisvergabe.

Die Stiftung

Die Dr. Marschner Stiftung zählt zu den größeren Frankfurter Stiftungen. Sie begleitet finanziell sowohl kleinere Projekte, als auch ebenso wirkungsvoll große und ambitionierte Vorhaben aus den Bereichen Kultur, Soziales und Wissenschaft. Die Mittel werden dabei ausschließlich regional, dadurch aber besonders kraftvoll und gezielt für die Menschen in Frankfurt am Main und Offenbach eingesetzt. Zurück geht die Stiftung auf Dr. Jürgen Marschner, Hauptgesellschafter des ehemaligen Frankfurter Kaufhauses M. Schneider. Mit dem Fokus auf mildtätige, kulturelle und wissenschaftliche Zwecke, fügt sich der Stiftungsgedanke des Unternehmers in die jahrhundertealte Tradition des bürgerlichen Engagements der Stadt Frankfurt ein.

www.marschner-stiftung.de

„Jeremy Shaw – Phase Shifting Index“, Frankfurter Kunstverein, 25.09.2020 – 05.04.2021

Der Frankfurter Kunstverein präsentiert als Deutschlandpremiere die jüngste und größte Produktion des kanadischen Künstlers Jeremy Shaw, „Phase Shifting Index“ (2020), eine Sieben-Kanal Videoinstallation, die sich über das gesamte Gebäude erstreckt. Jeremy Shaw arbeitet in einer Vielzahl von Medien, um veränderte Zustände und die kulturellen und wissenschaftlichen Praktiken zu erforschen, die danach streben, Transzendenzerfahrungen zu kartografieren. Er interessiert sich für die Sehnsucht des Menschen, nicht nur über eine rein kognitive und quantifizierende Weise auf Dinge zu sehen, sondern sich auf eine umfassendere Weise der Welt zu nähern – jenseits der Grenze des durch Vernunft Erfahrbaren. „Phase Shifting Index“ entstand als erzählerische Antizipation zukünftiger Gesellschafts-entwicklungen und Fiktionen möglicher Zukunftsszenarien der Menschheit im post-humanen Zeitalter. Das Bildmaterial der Sieben-Kanal-Film-, Sound- und Lichtinstallation wurde von Shaw in der Ästhetik vergangener Aufzeichnungstechnologien gedreht. Menschen aus unterschiedlichen Epochen tanzen, führen rituelle und kathartische Bewegungssequenzen aus, bis eine synchrone Farb- und Soundexplosion den Durchbruch in eine unerwartete digitale Umwandelung auslöst und alles in eine parallele Realitätserfahrung synchronisiert. Es entsteht das Gefühl der Aufhebung von Zeit. Der Körper ist ein Schlüssel im Werk Jeremy Shaws. Durch seine künstlerische Untersuchung vereint er wissenschaftliche Erkenntnisse, mit Referenzen zu kulturellen Praktiken, in denen die Transformation von Wahrnehmung über das Ausagieren leiblicher Bewegung stattfindet. Der Frankfurter Kunstverein hat mit Jeremy Shaw eine einmalige Präsentation von „Phase Shifting Index“ entwickelt, die über mehrere Etagen BesucherInnen eine multisensoriale Sieben-Kanal-Film-, Sound- und Lichtinstallation präsentiert, bei der die Wahrnehmung der Arbeit mit großer körperlicher Kraft ein ganzheitliches Erlebnis erzeugt.

Kuratorin: Prof. Franziska Nori

Ab Montag, den 8. März 2021 um 11 Uhr ist der Frankfurter Kunstverein wieder geöffnet! Die mit dem Dr. Marschner Preis prämierte Ausstellung „Jeremy Shaw – Phase Shifting Index“ wird bis Ostermontag, den 5. April 2021 verlängert. Voranmeldung per Mail an termin@fkv.de.

Pressebilder zur Preisverleihung

Trailer zur Ausstellung

A conversation with Jeremy Shaw

www.fkv.de

Pressekontakt:

FRANKFURTER KUNSTVEREIN
Steinernes Haus am Römerberg
Markt 44, 60311 Frankfurt Main
www.fkv.de

PRESSEKONTAKT
Jutta Käthler
Telefon: +49 (0)69 219 314 – 30
Mobil: +49 (0) 177-3079301
E-Mail: presse@fkv.de

Kontaktdaten anzeigen

Pressekontakt:

FRANKFURTER KUNSTVEREIN
Steinernes Haus am Römerberg
Markt 44, 60311 Frankfurt Main
www.fkv.de

PRESSEKONTAKT
Jutta Käthler
Telefon: +49 (0)69 219 314 – 30
Mobil: +49 (0) 177-3079301
E-Mail: presse@fkv.de

Original-Content von: Frankfurter Kunstverein, übermittelt

Markiert in: